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Die Pfarrei Neuching gehört jetzt zum Pfarrverband St. Anna im Moosrain

Individuell auch im großen Ganzen

Seit 1. April sind die Pfarreien Moosinning, Eichenried, Eicherloh, Neuching und Ottenhofen offiziell zu einem großen Pfarrverband zusammengeschlossen. Kreisdekan Michael Bayer leitet St. Anna im Moosrain.

Quelle: Erdinger Anzeiger vom 8. Mai 20189 – VON VRONI MACHT

Moosinning – Das hatte Kreisdekan Michael Bayer beim Neujahrsempfang in Oberneuching erstmals vor großer Runde verkündet: Die beiden Pfarrverbände Moosinning mit Eichenried und Eicherloh sowie Neuching-Ottenhofen werden zusammengefasst. Den Namen konnte der Pfarrer damals auch schon nennen: St. Anna im Moosrain (wir berichteten).

Weichenstellung für die Zukunft des neuen Pfarrverbands: Die Pfarrgemeinderäte aus Moosinning, Neuching, Ottenhofen, Eichenried und Eicherloh trafen sich zur Klausurtagung. Eingeladen hatten Dekan Michael Bayer (stehend, 12. V. I.)

 

Hat der Verwaltungsverbund, der in dem großen Pfarrverband die Verwaltungsaufgaben erledigt, bereits Anfang des Jahres seine Arbeit aufgenommen, ist der Pfarrverband selbst offiziell am 1. April gestartet – am Ostersonntag, dem Tag der Auferstehung.

Der Kreisdekan berichtet im Gespräch, dass Moosinning und Neuching-Ottenhofen zwar zwei getrennte Pfarrverbände gewesen seien, vieles aber schon in der Vergangenheit gemeinsam gehabt hätten – die Gottesdienstordnung zum Beispiel. So hätten die Kirchenverwaltungen den Wunsch geäußert, beide zu einem Verwaltungsverbund zusammenzulegen. „Das geht aber nur, wenn ein gemeinsamer Pfarrverband existiert“, erklärt Bayer. Es habe daraufhin viele Diskussionen gegeben. Letztlich hätten sich mit Blick in die Zukunft aber alle Gewählten dafür ausgesprochen, sich „gemeinsam auf den Weg zu machen“ – auch wenn man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe, wie Bayer zugibt: „Es gab viele auch berechtigte Bedenken.“

Inzwischen haben sich die Pfarrgemeinderäte aus Moosinning, Neuching, Ottenhofen, Eichenried und Eicherloh zur Klausurtagung im Vinzenz-Palotti-Haus in Freising getroffen.

Jede Pfarrei hat ihre Besonderheiten

Unter der Leitung von Sr. Ruth Maria Stamborski und Thomas Hoffmann-Broy, beide von der Gemeindeberatung der Erzdiözese, sollten sich alle Beteiligten kennenlernen und einen gemeinsamen Weg für den neuen großen Pfarrverband beschreiten. „Was ist die Qualität unserer Pfarrei, und worin sehen wir eine Herausforderung für den neuen Pfarrverband?“ Mit diesen Fragen stellte jeder Pfarrgemeinderat seine eigene Pfarrei mit allen Wünschen und Besonderheiten vor.

Und davon gibt es einige, in Ottenhofen etwa den Bittgang nach Siggenhofen mit Maiandacht. Oder in Eichenried die Waldweihnacht. Das hatte auch Diakon Thomas Zaminer kürzlich in der Jahreshauptversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Eichenried erklärt: „Auch im großen Pfarrverband ist der Blick auf jede Pfarrgemeinde wichtig. Und jede Pfarrgemeinde hat etwas Besonderes.“ Dazu gehöre auch eine große Frauengemeinschaft. Sie sei in einer Pfarrei „absolut wichtig. Darum hat man früher auch gesagt: ,Ein Pfarrer ohne Frauengemeinschaft ist ein armer Hund‘, scherzte Zaminer. Die Damen hielten die Traditionen hoch. „Ohne Frauen würde es nicht gehen“, sagte der Diakon und meinte mit Blick auf die Zukunft des Pfarrverbands: „Des werd scho.“

Dafür sorgen unter anderem die Pfarrgemeinderäte vor Ort. In der Klausurtagung haben sie über Themen wie Öffentlichkeitsarbeit oder Individualität und Einheit des Pfarrverbands diskutiert. Am Ende waren sich die Teilnehmer einig, dass sie weiter zusammenwachsen, sich mehr als bisher austauschen und voneinander lernen wollen. Übereinstimmend war es jeder Pfarrei ebenso wichtig, im Pfarrverband ihre Individualität, Eigenheiten und Traditionen so gut wie möglich zu bewahren.

Bayer dankte dafür, dass jede Gemeinde ihr eigenes Profil entwickelt habe und zu erhalten suche. Dieses Profil sei „als Pfund für das Ganze zu sehen, über den Tellerrand hinaus, denn es kann mithelfen, dass wir im Glauben an Gott und in der gegenseitigen Akzeptanz und Liebe gemeinsam wachsen“.

Der Name: St. Anna im Moosrain

Der Name des neuen Pfarrverbands St. Anna im Moosrain setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Laut Pfarrverbandsleiter Michael Bayer haben die Gläubigen zur Namensfindung beigetragen: Am Ende der Gottesdienst&konnte jeder einen Vorschlag abgeben. Rund 100 Ideen kamen dabei zusammen. „Bei der Sichtung haben sich drei Kategorien ergeben: Heilige, Namen mit Bezug auf die Gegend und Fantasienamen“, berichtet Bayer. Zu letzterer Kategorie zählt zum Beispiel der Vorschlag „NEMO“ für Neuching, Moosinning und Ottenhofen. „Wir wollten uns zu unseren christlichen Wurzeln bekennen und einen Heiligen im Namen tragen“, erklärt Bayer. So kam man letztlich auf Anna, Mutter Marias und damit Großmutter Jesu. Eine Heilige, die vielerorts etwas in Vergessenheit geraten sei. „In Neuching gibt es die Annakapelle, und am 26. Juli ist das Fest der Heiligen Anna. Da kann man schön feiern“, sagt Bayer. Und so soll heuer erstmals ein Anna-Fest stattfinden- am Samstag, 21. Juli, in Oberneuching. „Wir wollen miteinander öffentlich zeigen, was wir tun. Es soll ein richtiges Dörferfest werden.“

Der Zusatz „im Moosrain“ bezieht sich auf die Region. „Unsere Pfarreien befinden sich im Moos oder am Moos, im Sitz des Pfarrverbands Moosinning ist das Moos ebenfalls drin, und wir sind alle Anrainer, die am Moos leben“, erklärt der Kreisdekan dazu.

Die Entscheidung habe sich der Pfarrverbandsrat nicht leicht gemacht. „Aber sie fiel einstimmig, alle stehen dahinter.“ Jetzt gehe es darum, „dass wir miteinander den Glauben leben, damit alle einbezogen werden- nicht nur die Kirchgänger.“

vam

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