Page 3 - Sommerpfarrbrief 2014
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G Gr ru uß ßw wo or rt t „wer keinen Mut zum Träumen hat, …“ Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinden, verehrte Leserinnen und Leser, das Team, das die Kinder- und Familiengottesdienste in Neuching vorbereitet und gestaltet, hat mir am Pfarrfest- Sonntag eine – das darf man in diesen Fußball-geprägten Zeiten wohl so sagen – Steilvorlage gegeben: Der Familien- gottesdienst stand unter dem Thema „Traum“. Mitten am hochsommerlich hellen Tag haben wir uns Impulse zum „Träumen“ geben lassen. Wenn dieses Thema auch manchem zu diesem Zeitpunkt nicht sehr passend erscheinen mag, ich meine, dass das Träumen ein grundchristliches Element ist, das wir dringend brauchen. Natürlich ist Träumen nicht das dösende Dahindämmern in einer abgeschlafften, müden Alltagssituation. Aber die Fachleute, die sich ausgiebig mit den mensch- lichen Träumen befassen, sagen uns, dass Träume für den seelischen Haushalt von großer Bedeutung sind. Denn sie tragen viel zur Entlastung und Entspannung unserer inneren Spannungen und Belastungen bei: wir träumen z.B. Situationen, gerade auch schwierige, wir spielen diese Ängste in Traumsituationen nach und lösen sie so allmählich auf. Eigentlich ist es ein wunderbares Geschehen, weil es mich darauf aufmerksam macht, was ich alles in meiner „Seele“, in meinem Unbewussten mit mir herumtrage. Neben dieser mehr psychologischen Sicht des Traumes gibt es auch die durch den Alltag begründete. Gerade in den alltäglichen Mühen kann ich mich über unangenehme Erfahrungen hinweg träumen und einer besseren Wirklichkeit Raum geben. So kann ich die belastende Realität mit einem kleinen Schuss Dynamik auflösen und wieder besser leben. Schließlich hat Träumen etwas mit „Utopie“, also mit etwas, was jetzt „noch keinen Platz hat“, zu tun. Im Traum öffnen wir unseren Horizont. Bemerkenswert ist, dass in der Bibel an Bruchstellen des Lebens der Traum neue, bessere, auch sicherere Wege gewiesen hat; sehr bekannt die Erfahrungen des Josef im Umfeld der Geburt Jesu oder ebendort auch die Neuorientierung der drei Weisen, die einen neuen zum Leben orientierten Heimweg einschlagen. - Weltberühmt wurde auch der Satz von Martin L. King „I have a dream … (Ich habe einen Traum …)“; und recht gerne gesungen haben wir in der Jugendarbeit das Lied „Wir haben einen Traum, der macht nicht blind, wir sehen ...“ Pfarrbrief Pfarrverband Neuching-Ottenhofen August / September 2014 Seite 3
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