Page 4 - Sommerpfarrbrief 2014
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... Grußwort Die meisten Menschen neigen dazu, sich in den gewohnten Bedingungen des Lebens einzunisten und am liebsten die gewohnten Wege mit ihren entsprechen- den Erfahrungen weiterhin zu gehen. Wenn ich da manche Gewohnheiten in unseren Pfarreien erlebe, tät so mancher Traum ganz gut, um lebendig zu bleiben und unsere Praxis den sich verändernden Lebensbedingungen wenigstens anzu- passen oder sie vielleicht gar zu verändern. Natürlich macht Veränderung Angst; es gibt auch keine Sicherheit, dass das Neue so gut läuft wie das Bisherige. Aber das Risiko ist es immer mal wert, meine ich. Ich freue mich z.B. sehr, dass der PGR in Ottenhofen die Fronleichnamsprozession mal auf einen anderen Weg geschickt hat – und es war sehr schön und sympathisch, die neue Variante auszuprobieren. Dass ich vor einem Jahr – erstmals in meinem beruflichen Leben – zwei Pfarreien übernommen habe, war zwar nicht gerade traumhaft. Aber die Erfahrungen, die ich dabei machen konnte, möchte ich inzwischen nicht mehr missen; die engagierten Menschen, die ich dabei erlebe, bereichern mein Leben und machen mir – vor allem für unsere Kirche – große Hoffnungen. - Oder wenn ich jetzt gerade bei den Firmgruppenleiterinnen erlebe, mit welchem Elan und welch innovativen Ideen sie an der Firmvorbereitung dran sind, da spielt sich eine Menge neues Leben ab. Die älteren unter uns können es noch ein bisschen nachvollziehen, auf welchem Stand unsere Kirche hierzulande wäre, wenn nicht über Jahrzehnte offene Menschen ihre Träume – wenn auch verbotenerweise – gelebt hätten oder wenn ein Mann wie der Heilige Papst Johannes XXIII. nicht den Traum von einer großen Erneuerung der Kirche gehabt hätte! In den kommenden Sommerwochen können viele von uns ein wenig aus dem alltäglichen Geschäft mit Stress und Mühe aussteigen. Da ist ein bisschen Luft und Spiel-Raum für was anderes. Ob zuhause, auf Reisen, an einem idyllischen Urlaubs- ort oder an einem heißen Strand, wo auch immer haben wir dann ein wenig Ent- spannung, die mehr Raum für Träume, neue Ideen, überraschende innovative Kräfte zulässt. In den biblischen Traumgeschichten kommen übrigens immer Engel vor, die die Sache deuten und erklären. Engel stehen in der Bibel immer für das Handeln Gottes. Seien Sie achtsam – es könnte sein, dass in Ihren Träumen tatsächlich auch mal Gott direkt am Werkeln ist. Und nehmen Sie sich den Mut zum Träumen, damit Ihnen Kraft zu neuem Handeln zuwächst. Das wäre mein Sommerwunsch für uns alle. Ich grüße Sie herzlich, Ihr Pfarrer Dr. Franz Gasteiger Pfarrbrief Pfarrverband Neuching-Ottenhofen August / September 2014 Seite 4