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„Wir brauchen einen Gott für den Alltag“

FRANZ GASTEIGER: 50 JAHRE PRIESTER

Dr. Franz Gasteigers (75) Zufriedenheitsrezept ist ganz einfach: „Mögen muss man die Menschen.“

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Große Überraschung: Ministranten und Musikanten gratulierten Dr. Franz Gasteiger (sitzend, r.) zum 50-jährigen Priesterjubiläum mit einem musikalischen Ständchen, über das sich der Geistliche sichtlich freute. FOTO: OLDACH

Diesen Satz hatte ihm sein Primizprediger Lorenz Rauschegger vor fünf Jahrzehnten mit auf den Weg gegeben. Und die positive Stimmung und Orientierung für die Seelsorge ist es, die Gasteiger sich über 50 Berufsjahre bewahrt hat. Mit einem großen Festgottesdienst feierte der Geistliche am Sonntag in St. Martin Oberneuching sein rundes Priesterjubiläum. Zahlreiche Fahnenabordnungen, Ehrengäste, Wegbegleiter, Freunde und Pfarreimit-glieder erwiesen Gasteiger dabei die Ehre.

„Ich bin immer einer gewissen inneren Berufung gefolgt“, sagte der Jubilar in seiner Predigt. Er könne sich aber nicht mit jeder kirchlichen Weltanschauung identifizieren. „Wir brauchen einen Gott für den Alltag. Einen Gott, der in der Not, in schwierigen Lebenssituationen auch da ist“, sagte er. Die Probleme, die die Menschen betreffen, könnten der Tod eines lieben Angehörigen, das Scheitern einer Beziehung oder die Sorge bei der Erziehung von Kindern sein. „Da hilft uns kein Gott der schönen Worte“, ist Gasteiger überzeugt.

Er plauderte auf unterhaltsame Weise über seinen beruflichen Werdegang aus dem Nähkästchen.

Manchmal müsse man auch etwas wagen, nicht nur planen. Und dann hätten auch mal wieder die Engel ihre Finger im Spiel. „Ohne Engel passiert nichts.

Sie sind die Hilfsarbeiter Gottes“, meinte er mit einem Schmunzeln. So wurde Gasteiger 1968 Diözesankaplan der christlichen Arbeiterjugend – eine Aufgabe, die er mit vollem Herzen und Engagement ausführte. Denn eine Pfarrei übernehmen wollte er zum damaligen Zeitpunkt noch nicht.

Als Prof. Dr. Konrad Baumgartner, sein späterer Doktorvater, ihn im März 1981 als wissenschaftlichen Mitarbeiter für Pastoraltheologie an die Universität Regensburg holte, wartete eine neue Herausforderung auf ihn. „Auch wenn mich die Diözesanverwaltung damals lieber in eine Pfarrei gesteckt hätte“, erinnerte sich der Jubilar. Doch das geschah erst viel später.

Nachdem er zwei Jahre priesterlicher Leiter der Pfarrei Eitting war, kam Gasteiger zum 1. Juni 2013 in die Pfarrei Neuching und baute den Pfarrverband Neuching-Ottenhofen auf. Diese Aufgabe hat der 75-Jährige zwar offiziell zum 1. Oktober vergangenen Jahres niedergelegt, doch als Aus- und Mithilfe ist er immer noch in der Seelsorge aktiv. Darum wurde auch in Neuching groß gefeiert.

Wegbegleiter wie Bürgermeister Hans Peis, Jürgen Martini oder Pfarrgemeinde-ratsvorsitzender Max Witt-mann würdigten Gasteigers Verdienste. Eine besondere Freude bereiteten ihm die Ministranten und Nachwuchsmusiker mit einem Ständchen, bevor es beim Stehempfang im Pfarrheim noch anregende Gespräche gab.

DANIELA OLDACH im Erdinger Anzeiger vom 5. Juli 2016

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