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Das junge Mesner-Ehepaar von Neuching

ALBERT UND STEFFI KRESSIRER

Kreuzweg, Osternacht, Gottesdienste und sogar noch eine Taufe: Die Ostertage sind für Steffi und Albert Kressirer die stressigsten Tage des Jahres. Nicht mal an Weihnachten ist so viel los. Doch die beiden nehmen das gerne in Kauf, denn sie sind Vollblut-Mesner.

Erst die Gründonnerstagsmesse, danach die Agape-Feier mit der Jugend und anschließend noch der Abschluss in der Pfarrkirche: Hoch her geht es an diesem Abend bei den Kressirers. Doch das ist nur der Anfang. Kreuzweg und Liturgie am Freitag, das Vorbereiten am Samstag und dann die Messen am Ostersonntag und Ostermontag: Die meiste Zeit an den Feiertagen verbringen Steffi und Albert Kressirer in der ‚Kirche. „Wir können zuhause schon Fotos aufstellen, um uns da mal zu sehen“, sagt Steffi Kressirer

schmunzelnd. Denn so stressig das alles ist — die beiden sind auch Mesner mit Herzblut. Albert Kressirer ist Mesner in Oberneuching, Ehefrau Steffi in Niederneuching.

Fast immer mit dabei sind die Kinder Sebastian (9), Magdalena (8) und Quirin (4). Vor allem Sebastian hilft schon fleißig mit und möchte später ebenfalls Mesner werden. Erst aber wird er Ministrant: Nach seiner Erstkommunion im Mai ist es soweit.

Quirin ist der Glockenspezialist. Der kleine Bub weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss, damit das kirchliche Geläut angeht. „Wenn in Neuching mal unerwartet die Kirchenglocken läuten, dann wissen die meisten, was los ist“, sagt Albert Kressirer lachend.

Am Arbeitsplatz: Die Mesner Albert und Steffi Kressirer sind an Ostern viel beschäftigt. Oft sind ihre Kinder Sebastian, Quirin und Magdalena (v. I.) dabei. FOTO: OLDACH

Seit 22 Jahren ist er Mesner. Zu dieser Aufgabe kam er schon im jungen Alter von 16 Jahren. Sein Vorgänger Hans Stuber hatte einen Herzinfarkt erlitten. „Albert, du bist jetzt Mesner“, sagte daraufhin der damalige Pfarrer Hubert Spiolek zu ihm. In diesem Alter geht man am Wochenende normalerweise mit seinen Freunden weg. „Das habe ich auch getan. Manchmal bin ich nach dem Fortgehen gleich in die Kirche“, erzählt der 38-Jährige. Spiolek habe ihn aber unterstützt, wo er konnte. „Er war mein Mentor und ein richtiger Hochwürden“, erinnert sich Kressirer an den Geistlichen, der von 1982 bis 1996 Pfarrer in Neuching war.

Steffi Kressirer war mit ihrem jüngsten Sohn schwanger, als sie Mesnerin in Nie-derneuching wurde. Mittlerweile arbeitet die 28-Jährige auch wieder in ihrem Beruf als Kinderpflegerin im katholischen Kindergarten St. Georg in Neufinsing. Albert Kressirer arbeitet als Lagerist im Autohaus Maier in Neufinsing.

Bei Beerdigungen sprechen sich die beiden ab. Im Sommer gibt es zwei freie Wochen, die nur der Familie gehören. Familienzeit darf auch trotz der Arbeit an Ostern nicht fehlen. Nach dem Mittagessen gibt’s am Sonntag auch das Ostereiersuchen. Am Ostermontag sind die beiden Mesner-Profis wieder im Dienst.

Quelle: DANIELA OLDACH im Erdinger Anzeiger vom 13./14. April 2017

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