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Ein verlässlicher Hirte

Michael Bayer feiert Silbernes Priesterjubiläum – Herzliche Worte für den Pfarrverbandsleiter

Moosinning – Von Offenheit und Vertrautheit geprägt war der Gottesdienst zur Feier des 25-jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Michael Bayer. 2010 hatte er die Leitung des damaligen Pfarrverbands Moosinning übernommen, ohne freilich zu ahnen, welch turbulente Zeiten ihm bevorstehen.

Priester werden wollte Bayer schon als Kind, doch bis es so weit war, absolvierte der älteste von drei Brüdern zunächst eine handwerkliche Ausbildung, bevor er sich auf sein geistliches Leben vorbereitete. 1999 wurde der damals 30-Jährige in Freising zum Priester geweiht, danach führte ihn sein Weg zunächst in den Pfarrverband Teisendorf, 2002 kam er als Pfarrer nach Fürstenfeldbruck.

2010 übertrug man ihm die Leitung des Pfarrverbands Moosinning (mit Eichenried und Eicherloh), nur fünf Jahre später übernahm er auch die Leitung des Pfarrverbands Neuching-Ottenhofen, als für den scheidenden Pfarrer Franz Gasteiger († 2024) kein Nachfolger gefunden werden konnte. Diese beiden Pfarrverbände bildeten zunächst eine Seelsorgeeinheit mit insgesamt acht Kirchen. Bayer stand nun, wie andere Pfarrverbandsleiter auch, vor der Herausforderung, das geistliche und seelsorgerische Leben mit zu wenig geistlichem Personal aufrechtzuerhalten.

2016 wurde er zum Dekan des Dekanats Erding gewählt, kurz darauf auch zum Kreisdekan. Wieder galt es, den mannigfaltigen Aufgaben gerecht zu werden. 2018 schließlich entstand der Pfarrverband St. Anna im Moosrain, der nun die ehemaligen Pfarrverbände Moosinning und Neuching-Ottenhofen vereint.

Seinen Jubiläumsgottesdienst zelebrierte Pfarrer Michael Bayer zusammen mit Domvikar Thomas Belitzer (l.) und Pater Dariusz Parzych. © Clarissa Höschel

Vielfältige Aufgaben

2019 war ein Jahr der Jubiläen für Bayer und den neuen Pfarrverband, dessen einjähriges Bestehen am 1. April gefeiert wurde. Im Januar beging Bayer seinen 50. Geburtstag, im Juni folgte das 20-jährige Priesterjubiläum des Pfarrers, Pfarrverbandsleiters und Kreisdekans. Dann sorgte die Corona-Pandemie für eine nie dagewesene Stille nicht nur im kirchlichen Leben. Erst 2022 kam im doppelten Sinne wieder Leben in den Pfarrverband, als mit Kirchenmusikerin Angelika Tasler, Pfarrer Thomas Semel und Pater Dariusz Parzych personelle Veränderungen für frischen Wind sorgten.

Die zu Beginn dieses Jahres erfolgte Zusammenlegung der Dekanate Erding und Dorfen brachte für Bayer eine ebenso spürbare wie notwendige Entlastung; bereits 2023 waren er und sein Dorfener Kollege Josef Kriechbaumer als Dekane verabschiedet worden. Seither kann sich Bayer wieder auf seine immer noch vielfältigen Aufgaben als Pfarrer, Seelsorger und Pfarrverbandsleiter konzentrieren. Gerade dies erweist sich allerdings im Hinblick auf die personelle Situation als zunehmend schwierig, eröffnet andererseits aber auch immer wieder neue Wege, die der inzwischen 55-jährige Bayer gerne beschreitet.

Seinen Jubiläumsgottesdienst feierte er nun im Kreise von Freunden sowie Weggefährten und flankiert von sechs Fahnenabordnungen. Musikalisch umrahmt wurde die Heilige Messe von Kirchenmusikerin Angelika Tasler mit Unterstützung von Markus Nissl und dem Verbandschor.

Die Festpredigt hielt Bayers ehemaliger Weggefährte, Domvikar Thomas Belitzer. Er hatte mit Herz, Humor und persönlichen Anekdoten das urchristliche Motiv des verlässlichen Hirten, der Vertrauen und Zuversicht auch in schwierigen Zeiten zu vermitteln weiß, passgenau auf seinen ehemaligen Vorgesetzten zugeschnitten. Und ja, die Zeiten sind schwierig, doch jede Krise birgt auch die Chance auf Wachstum – diese Zuversicht ist es, die über jedem Anflug von Resignation steht und stehen muss, so die Botschaft am Ende der kurzweiligen Predigt.

Doch Bayer wäre nicht Bayer, wenn er nicht seinen Jubiläumsgottesdienst mit einer neuen Gemeindebürgerin geteilt hätte, denn zwischen Festpredigt und Gabenbereitung nahm er sich gerne noch Zeit für eine Taufe.

Und der 55-Jährige ist gelassen genug, sich überraschen zu lassen. „Ich plane und organisiere gerne und habe am liebsten die Fäden selbst in der Hand“, hatte er in seiner Begrüßung augenzwinkernd erzählt. „Heute haben andere für mich geplant – ich weiß nicht, was mich heute noch erwartet, aber ich freue mich darauf.“

CLARISSA HÖSCHEL

Quellenangabe: Erdinger Anzeiger vom 25.06.2024

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