Page 36 - Osterpfarrbrief 2014
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A Au us s a al ll le er r W We el lt t Christenverfolgung – anhaltende Gewalt in Nigeria In der Mitte Nigerias, wo die Trennlinie zwischen dem christlich geprägten Süden des Landes und dem von Muslimen dominierten Norden verläuft und im Norden selbst, nimmt die Gewalt gegenüber Christen stetig zu. Trotz Entsendung einer Spezialeinheit aus Polizisten und Armeemitgliedern zur Bekämpfung der Gewalt kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen. Allein in den ersten acht Wochen dieses Jahres hat die Islamistengruppierung Boko Haram zahlreiche Anschläge auf Kirchen, Schulen, Dörfer und einzelne Familien verübt. Das Ergebnis sind mehr als 400 Todesopfer, die meisten davon waren Christen. Im gleichen Zeitraum sind durch die mutmaßlich von muslimischen Hirten- stämmen, den Fulanis, verübten Angriffe weitere 163 Personen ermordet worden. "Die Angreifer tauchen überraschend aus dem Nichts auf, schlagen hart zu und verschwinden schnell. Man zielt auf ganze Familien, da es darum geht, eine ganze Gemeinschaft von Christen auszulöschen", sagt ein Beobachter. Hier einige der Vorfälle: Am 25. Februar stürmten Islamisten in Yobe eine Schule und verbrannten 43 Jugendliche. Bereits am 15. Februar gab es einen Angriff auf die Dorfgemein- schaft von Izghe in Borno mit 121 Todesopfern. Insgesamt wurden acht Dörfer angegriffen. Dabei gab es mindestens 200 Tote. Seit dem Aufstand von Boko Haram im Jahr 2009 wurden bisher tausende Christen getötet. Nigeria soll von westlichen Einflüssen befreit werden. Zugleich soll ein strenges islamisches Recht eingeführt werden. Boko Haram greifen dazu immer wieder gezielt Christen an. Die inzwischen beinahe alltäglichen Angriffe, haben viele Christen zu Witwen und Waisen gemacht. "Wenn du für mich und mein Land betest, sitzt du neben mir in der Kirche", sagt Tabitha, eine nigerianische Witwe. Markus Rode, der Leiter von Open Doors Deutschland, verstärkt dieses Anliegen: "Christen in Nigeria erbitten unser Gebet. Sie benötigen dringend die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Wir bitten die Öffentlichkeit und Politiker, sich für ein Ende der großen Welle von Gewalt gegenüber Christen in Nigeria einzusetzen". Quelle: www.opendoors.de Pfarrbrief Pfarrverband Neuching-Ottenhofen Ostern 2014 Seite 36