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Neuer Verwaltungsleiter – Der Mann für die Pfarr-Bürokratie

Die steigende Bürokratie macht auch vor einem Pfarrverband nicht halt. Die Verwaltungsaufgaben werden immer mehr, und für die Pfarrer bleibt immer weniger Zeit für die Seelsorge. Viele Zusammenschlüsse steuern dagegen – mit eigenen Fachkräften wie Josef Weihmayr (31).

Josef Weihmayr Der 31-Jährige ist Verwaltungsleiter in den Pfarrverbänden Neuching-Ottenhofen, Moosinning und Erdinger Moos. FOTO: PRIVAT

In den Pfarrverbänden Neuching-Ottenhofen und Moosinning, die bekanntermaßen in Kürze zu einem großen Verwaltungsverbund zusammengefasst werden, kümmert sich seit Anfang des Jahres Josef Weihmayr um alles, was in Sachen Verwaltung anfällt. „Ich stehe Herrn Pfarrer Bayer als Verwaltungsleiter zur Seite und entlaste somit das Pastoralteam von diesen Aufgaben“, erklärt Weihmayr. Sprich: Er sorgt dafür, dass verwaltungstechnisch der Laden läuft, damit mehr Zeit für die Seelsorge bleibt.

Zu dieser Stelle gekommen ist Weihmayr über seine Frau Regina. „Sie hat mich auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht und gemeint, dass das was für mich wäre“, erzählt der 31-Jährige. Mit Ehefrau und dem zweijährigen Sohn Raphael lebt er in Bockhorn.

Nach dem Abitur am St. Bonaventura Gymnasium in Dillingen an der Donau hat Weihmayr eine Lehre zum Zimmerer absolviert, bevor er Soziologie und Politikwissenschaften an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dem Schwerpunkt Wirtschafts- und Organisationssoziologie studierte. Berufserfahrungen sammelte Weihmayr als Projektleiter in einer Zimmerei, wo er zuletzt arbeitete.

In seiner neuen Tätigkeit kümmert er sich um Bauprojekte wie Umbauten oder Kirchenrenovierungen, um Finanzen samt Haushalt und Buchhaltung, um Büroorganisation, Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sowie ums Personal, das eine große Bandbreite umfasst – vom ehrenamtlichen Kirchenpfleger über Kirchenmusiker bis hin zu den Teil-und Vollzeitkräften in den Büros. Aber auch die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Gremien, insbesondere mit der Kirchenverwaltung, zählt zu seinen Aufgaben. „Im Prinzip unterstütze ich den Pfarrer, dass er mehr Zeit für die Seelsorge hat“, erklärt Weihmayr, denn es gebe immer weniger pastorale Mitarbeiter, während die Pfarrverbände immer größer würden.

Zum Konzept der neuen Verwaltungs- und Haushaltsverbünde betont Weihmayr, dass die einzelnen Kirchenstiftungen weiterhin haushaltstechnisch unabhängig seien: „Die Gelder bleiben, wo sie sind.“ Lediglich die Verwaltung werde zusammengezogen.

Bereits vor einigen Jahren seien im Bereich der Diözese Stellen von Verwaltungsleitern testweise geschaffen worden. Da sie sich bewährt hätten, würden sie nun flächendeckend eingeführt, erklärt Weihmayr, der auch im Pfarrverband Erdinger Moos tätig ist. Zusammen umfassen die Verbände gut 11 400 Katholiken.

Für seine Arbeit pendelt Weihmayr zwischen den Pfarrbüros in Oberneuching und Eitting. Aktuell arbeitet er sich in seine neuen Aufgaben ein und lernt die Menschen vor Ort kennen – in Vorstellungsrunden bei den Kirchenverwaltungen zum Beispiel. Dann werden erste Aufgaben angepackt, etwa anstehende Sanierungen. „Bei all diesen Bauangelegenheiten arbeite ich eng mit den Kirchenpflegern zusammen“, erklärt Weihmayr, der sich auch als Schnittstelle zwischen Ordinariat und Ehrenamtlichen sieht. „Mir ist einfach wichtig, dass man zusammenhilft, um alle Aufgaben zu meistern, und dass man Kirche lebendig hält. Das ist nicht nur dröge Verwaltung, sondern es steckt das Ziel dahinter, gemeinsam zu einem lebendigen Glauben zu finden.“

Vor allem für Freunde von Chorkonzerten im Landkreis ist Weihmayr übrigens kein Unbekannter: Seit Herbst 2016 leitet er den Singkreis Erdinger Moos, der neben modernen Volkslied-Arrangements auch Kirchenlieder, Gospel-Songs und moderne Musik etwa von Hubert von Goisern im Repertoire hat. „Ich habe schon immer in Chören gesungen“, erzählt der Bariton – vom Kirchenchor über verschiedene Ensembles bis zum Deutschen Jugendkammerchor. Gerade entstehe ein neues, weltliches Programm, das im Frühjahr Premiere feiern soll.

Quelle: Erdinger Anzeiger vom 14. Februar 2018 – VON VRONI MACHT

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