Kaiserwetter für den neuen Dekan
1999 war Michael Bayer im Hohen Dom zu Freising zum Priester geweiht worden. Am Samstag folgte ein weiterer Schritt seiner kirchlichen Laufbahn.
Mit einer Pontifikalvesper durch Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger wurde der Pfarrer von St. Emmeram Moosinning und Leiter des Pfarrverbands Neuching-Ottenhofen offiziell als Dekan des Dekanats Erding eingeführt. Den feierlichen Gottesdienst gestaltete auch Bayers Stellvertreter, Altenerdings Pfarrer Dr. Jan-Christoph Vogler, mit. Die musikalische Leitung hatte Franz Maier inne.

Auch der Himmel schien ein Einsehen zu haben, denn beim Kirchenzug vom Pfarrhaus zur Pfarrkirche St. Martin Oberneuching herrschte Kaiserwetter. Zahlreiche Fahnenabordnungen geleiteten die hohe Geistlichkeit zum Gotteshaus.

In seiner Predigt bezog sich der Weihbischof auf die verschiedenen Messias-Vorstellungen im Johannes-Evangelium. „Der Weg Gottes, die Herzen zu verändern – das ist heute unser Auftrag“, sagte Haßlberger. „Vor diesem Hintergrund sehe ich auch eure Aufgaben“ sagte er, an Bayer und Vogler gerichtet. Natürlich gehöre zudem auch die organisatorische Seite dazu. Haßlberger wünschte dem Duo „einen guten und gesegneten Weg und die Hilfe Gottes“.
Als Zeichen des Amtes des Dekans legte Haßlberger Bayer die Mozetta um. Dieser bis zu den Ellenbogen reichende Schulterkragen symbolisiert einen höheren kirchlichen Rang. Bayer war bereits zu
Amtszeiten von Dekan Reinhold Föckersperger stellvertretender Dekan gewesen. Nach Föckerspergers Wechsel nach Moosburg hatte Bayer das Amt kommissarisch übernommen. Zwei Wahlversammlungen waren dann notwendig geworden, bis Bayer als neuer Dekan und Vogler als sein Stellvertreter feststanden. Die Ernennungsurkunde, unterschrieben von Reinhard Kardinal Marx, besitzt Bayer bereits.
Im Landkreis gibt es neben dem Dekanat Erding noch das Dekanat Dorfen, das von Josef Kriechbaumer geleitet wird. Viel weitere Arbeit wird auf den neuen Dekan zukommen, davon waren auch die Ministranten überzeugt. Mit einem unterhaltsamen Gedicht schilderten sie, was alles von Michael Bayer als Mensch, Pfarrer und Dekan erwartet wird. Er ist für alles verantwortlich und soll natürlich auch überall sein. Und um nichts zu vergessen, muss man manchmal einen Knoten machen, als Gedächtnisstütze, sozusagen. Die Minis spannten eine Schnur und banden dann viele farbige Tücher als Erinnerungsknoten daran.
Die gelungene Aktion entlockte auch Haßlberger und Vogler einige Schmunzler. Zum Schluss überreichten die Ministranten Bayer ein kleines Geschenk. Die nette Geste nahm Bayer gerne an. Ansonsten hatte der Dekan gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen zugunsten des Heilig-Land-Vereins für christliche Schulen im Heiligen Land zu spenden. Damit erhalten die Kinder, die dort unter schwierigen Verhältnissen aufwachsen, eine fundierte Schulbildung.
Beim anschließenden Stehempfang im Oberneuchinger Pfarrheim wurde die Angelobung Bayers noch gebührend gefeiert.
DANIELA OLDACH im Erdinger Anzeiger vom 20. Juni 2016