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Abschied von Franz Pfarrer Gasteiger – seine Worte im Testament: „Und grüßt alle“

Abschied von Franz Pfarrer Gasteiger - seine Worte im Testament: „Und grüßt alle“

Der letzte Weg von Ruhestandspfarrer Franz Gasteiger hat große Anteilnahme ausgelöst. Viele Menschen wollten beim Requiem in Erding und der Beerdigung in Wörth Abschied von einem besonderen Menschen nehmen.

Der Tod von Pfarrer Franz Gasteiger hat weithin Bestürzung und große Anteilnahme ausgelöst. Am Samstag fand die Beerdigung im Friedhof St. Peter in Wörth statt, zuvor nahmen viele Menschen bei einem Requiem in der Pfarrkirche St. Johannes in Erding Abschied von dem Seelsorger im Ruhestand (83). Er hatte unter anderem als Flughafenpfarrer und in Erdinger Altenpflegeeinrichtungen tiefe Spuren hinterlassen.

„Man muss die Menschen mögen.“ Mit diesem Leitspruch von Dr. Franz Gasteiger begann der Gottesdienst für den am 8. Januar verstorbenen Seelsorger in Erding. Vor allem Flughafenpfarrer Franz Kohlhuber fand dabei bewegende Worte, erzählte aber auch Anekdoten und Amüsantes. „Heute ist er nur der Franz, ein Vertrauter, ein Freund. Und nicht der Dr. Gasteiger“, sagte Kohlhuber zu den zahlreichen Trauergästen. Sie alle zeugten von der überaus großen Beliebtheit von „Franz“, dessen Sarg in der Kirche dabei war.

Und so wurde es eine rund zweistündige Messe, in der neben all der Trauer auch geschmunzelt wurde. Beispielsweise als Kohlhuber erzählte, dass man im Nachlass von Franz zwei Testamente gefunden habe. Das erste Papier stammt aus den 1970er Jahren. Er möchte nicht im Mittelpunkt stehen, stand da geschrieben. „Macht einen Gottesdienst, bei dem sich auch ein 16-jähriger Lehrling wohlfühlen würde“, hatte es der Verstorbene formuliert. Etwa ein Jahrzehnt später wünschte er sich, dass ein paar Freunde kommen sollen. „Und grüßt alle“, hielt er ebenfalls fest.

Stadtpfarrer Martin Garmaier berichtete von der Krankensalbung, die er aufgrund der Schwere der Verbrennungen des Verstorbenen an dessen Füßen durchführen musste. Bei einem Christbaumbrand zuhause in Schwaig waren Gasteiger und seine Weggefährtin schwerst verletzt worden.

Üblich bei der Salbung sind Stirn und Hände. „Doch die Füße sind es, die uns tragen“, so Garmaier, und so wurde auch dieser Moment zu etwas Besonderem. Franz solle auch im Himmel etwas bewegen, gab er ihm als letzte Worte mit.

Einer, der mit dem Verstorbenen viele Jahre eng verbunden war, ist Heribert Prantl. Das frühere Mitglied der SZ-Chefredaktion erzählte von einem Weihnachtsbesuch von Franz vor fast zehn Jahren. Dabei wurden die Engel thematisiert. Und mit diesen in der Öffentlichkeit so liebevollen Gottesbotschaftern ging er jetzt hart ins Gericht. Sie seien „keine himmlische Eingreifgruppe“: „Wo waren denn die Engel bei Franz an seinem Todesabend? Diese Frage schmerzt, sie kann einen verrückt machen.“

 

Ein Engel kann nach Meinung Prantls „jede und jeder sein. Man hat großes Glück, wenn man einen Freund wie ihn hat. Er war ein Bote der Menschlichkeit. Danke lieber Franz, danke für alles“, schloss er.

Anschließend wurde Franz Gasteiger in Wörth zu Grabe getragen. Die gesamte Beerdigung wurde auf Video aufgezeichnet, damit sie die langjährige Weggefährtin Christine Nußhart, die in der Unfallklinik Murnau um ihr Leben kämpft, später anschauen kann.

Daniela Oldach im Erdinger Anzeiger vom 29. Januar 2024

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