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Kirchenmusikerin mit großen Plänen

Angelika Tasler will im Pfarrverband St. Anna im Moosrain übers Singen Gemeinschaft bilden
Arbeit an der Zukunft: Die Musikwissenschaftlerin und Organistin Angelika Tasler setzt als Kirchenmusikerin im Pfarrverband St. Anna im Moosrain neue Impulse und hat viele Aufgaben übernommen. Foto: Vroni Vogel

Kirchenmusikerin Dr. Angelika Tasler betreut seit vorigem Sommer den großen Pfarrverband St. Anna im Moosrain und damit acht Orte – Moosinning, Eichenried, Ottenhofen, Eicherloh, Neuching, Niederneuching, Unterschwillach und Siggenhofen. Die Musikerin und Musikwissenschaftlerin kümmert sich um sieben Orgeln, gestaltet im gesamten Pfarrverband die Gottesdienste und hat schon einen Pfarrverbandschor gegründet. Das soll „das Bewusstsein stärken, dass wir zusammengehören“.

Die vier Orte Moosinning, Eichenried, Ottenhofen und Oberneuching werden im rotierenden Modus jedes Wochenende bedient. „Das Auto ist mein zweitwichtigstes Instrument“, meint die Kirchenmusikerin lachend. „Die Arbeit an der Zukunft“ habe sie an der großen Kirchenmusikstelle ganz besonders gereizt. Es gelte, viele Orte zusammenzuführen und eine Einheit zu kreieren, „die groß genug ist, um zu überleben und Gemeinschaft zu schaffen“, meint Tasler mit Blick auf den kirchlichen Personalmangel und die daraus resultierende erforderliche Neustrukturierung. „Im Dorf ist die Kirche noch ein solider Treffpunkt.“ Auf dieser Basis könne weitere Aufbauarbeit geleistet werden.

Die Organistin hat sich als Expertin für Johann Sebastian Bach auf dessen Werk spezialisiert. Außerdem bildet sie gerade fünf nebenberufliche Organistinnen und Organisten aus. Die Musiksprechstunden, die Tasler anbietet, kommen sehr gut an. Sie habe Schüler darüber gewonnen, freut sie sich. Froh ist die Musikerin auch über die gute Zusammenarbeit mit Dekan Michael Bayer.

Und sie hat bereits ein weiteres Projekt anvisiert: „Ein Kinderchor ist in Planung.“ Bei einer derartig großen Kirchenmusikerstelle sei sehr viel Organisationsarbeit zu leisten, und man müsse delegieren können – wie bei einer Intendantenstelle. Als Chorleiterin will die 46-Jährige zum Singen ermutigen, die Freude am Gesang vermitteln und diese Freude auch in den Kirchenraum tragen. Es sei wichtig, „dass die Menschen durch die Musik am Gottesdienst aktiv teilnehmen und dass sie fröhlich sind“. Schließlich werde in der Kirche die frohe Botschaft verkündet.

In Coburg geboren und aufgewachsen, kam Angelika Tasler nach dem Abitur am dortigen Gymnasium Casimirianum im Jahr 1995 mit einem Stipendium der Stiftung Maximilianeum nach München. Sie studierte an der LMU Musikwissenschaft mit den Nebenfächern Staatsrecht und Liturgiewissenschaften. Parallel dazu absolvierte sie am Mozarteum Salzburg die Studiengänge Katholische Kirchenmusik und Konzertfach Orgel, jeweils mit Diplomen.

Nach einem postgradualen Studium im Fach Dirigieren wurde sie im Jahr 2007 mit einer Arbeit über den Mozart-Zeitgenossen und Münchner Hofkapellmeister Peter von Winter an der Universität Freiburg im Breisgau promoviert. Ihr Doktorvater war Christoph Wolff (Harvard/USA, Freiburg).

Seit Studienzeiten ist Tasler als katholische Kirchenmusikerin tätig, arbeitet freiberuflich für Musikverlage, war auf Musik- und Opernfestivals im In- und Ausland engagiert. Als Musikwissenschaftlerin erhielt sie Lehraufträge an den Universitäten München und Augsburg und veröffentlichte im Anschluss an eigene Projekte bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft zwei Bücher zu musikhistorischen Themen.

Quelle: VRONI VOGEL im Erdinger Anzeiger vom 04. März 2023

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