Page 31 - Weihnachtspfarrbrief 2014
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Im Fokus Die Beichte - Das Sakrament der Versöhnung Früher war die Beichte vor Weihnachten eine Selbstverständlichkeit; aber auch heute gehört sie für viele immer noch dazu. Sie ist wichtig für die Einstimmung auf die Feier der Geburt Christi, wie der emeritierte Papst Benedikt XVI. treffend zum Ausdruck bringt: „Das Sakrament der Versöhnung ... müssen wir wirklich neu erlernen. Schon unter einem rein anthropologischen Gesichtspunkt ist es wichtig, einerseits Schuld zu erkennen und andererseits Vergebung zu üben. Eine der bedenklichen Erscheinungen unserer Zeit ist ein weitver- breitetes Ausfallen des Sündenbewusstseins. So besteht das Geschenk des Bußsakramentes nicht nur darin, dass wir Vergebung erlangen, sondern auch darin, dass wir zunächst einmal überhaupt unsere Vergebungsbedürftigkeit bemerken und dadurch schon gereinigt werden, uns innerlich verändern und dann auch andere besser verstehen und ihnen vergeben können. Die Erkenntnis von Schuld ist elementar für den Menschen – er ist krank, wenn er sie nicht mehr erkennt -, und ebenso wichtig ist für ihn die befreiende Erfahrung, Vergebung zu empfangen. Für beides ist das Sakrament der Versöhnung der entscheidende Einübungsort. Darüber hinaus wird der Glaube dort ganz persönlich und verbirgt sich nicht mehr im Kollektiv. Wenn der Mensch sich der Herausforderung stellt und in seiner Lage der Vergebungsbedürftigkeit gleichsam ‚schutzlos’ vor Gott tritt, macht er die ergreifende Erfahrung einer ganz persönlichen Begegnung mit der Liebe Jesu Christi.“ Benedikt XVI. emeritierter Papst (an die Schweizer Bischöfe, 7.11.2006) Pfarrbrief Pfarrverband Neuching-Ottenhofen Advent / Weihnachten 2014 Seite 31
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